Hellmut G. Haasis:
Den Hitler jag ich in die Luft.
Der Attentäter Georg Elser.
völlig umgearbeitete und stark erweiterte neue Ausgabe.
NAUTILUS Hamburg, 400 Seiten. 33 Fotos (viel neue)
HundertUndZwei NEUIGKEITEN in der größten Elser-Biografie
Zusammenstellung vom Autor selbst
1) Das 1. und das letzte (24.) Kapitel zeigen gleich die neue Richtung an, die es treffen soll: Elser war ja angeblich nur ein einfacher Schreiner. (fröhliche Polemik gegen die eingebildeten höheren Herren).
2) 24. Kapitel: „Elsers Persönlichkeit – ein Rätsel?“ Der Autor wertet als erster die vielen Aussagen von Elsers Geschwistern als wertvoll aus, sie hatten viel von ihm erkannt, die Nachwelt noch nicht.
3) Tiefer Einschnitt im Ersten Weltkrieg (S. 17ff), was die Berliner Autoren Steinbach/Tuchel verneinen.
4) Die Jahrgänge 1900-1904 gelten als besonders geeignet für die NS-Elite der Massenmörder. Eine Verkennung, denn Elser war Jahrgang 1903 und kriegsablehnend, nach 1918 die Mehrheitsmeinung der Deutschen. (18f)
5) Spur in die USA, der einstige Kollege Otto Britsch (23).
6) Der Konstanzer Kollege Fiebig heißt Paul, gest. schon 31.5.1927. Elser lenkte die Aufmerksamkeit der Gestapo auf einen Toten, dem es nichts mehr schaden konnte (26).
7) Brand in Elsers Konstanzer Firma (27).
8) Der Lohn in Bottighofen stimmt nicht mit den zu niedrigen Zahlen der Berliner Professoren überein (27).
9) Die beiden berechnen auch die Schwangerschaft von Mathilde falsch (29).
10) Schlampige Arbeit der Kripo, das ganze Protokoll ist davon bestimmt (31).
11) Elser war ein freiheitlicher, ein libertärer Sozialist (32f).
12) Erfahrung der Kripo: Attentäter sehen anders aus als Elser, cf. Nebe (35). Elser ist kein kommun. Fanatiker.
13) Völlig neu Kap. 4 „Rotfrontkämpferbund oder SA“ (36ff). Mit der Entdeckung einer Konstanzer SA-Festschrift von 1934. Neue Linie der Elser-Gegner: Er wird als Rotfrontkämpfer heruntergemacht.
14) Die Geschwister als Zeugen für einen anderen Georg, nämlich schon lange erklärter Gegner Hitlers, so die Schwester Maria (38).
15) Aufstieg der Konstanzer SA (40ff). Elser wird von NS-Massenmördern vorgehalten, er wollte eine Diktatur errichten. Elser hatte nie etwas mit der RGO-Politik zu tun (41).
16) Auch die Konstanzer laufen zu Hitler nach Radolfzell, später erzählen sie es anders.
17) Memoiren des Konstanzer Juden Bloch (43ff). Darein wird die Geschichte der Linken beseitigt.
18) Konstanzer SA-Festschrift ausführlich beschrieben und zitiert (44-48).
19) Elsers Freund Josef Schurr und sein Leserbrief nach Ulm, dort unterdrückt, später Erstdruck unter Zensur und Jahresfehler, hier erstmals ungekürzt (51-54).
20) Kurzbiografie von Elsers Freund Josef Schurr (55f).
21) Hintergrund von Zahls Theaterstück, Gespräch mit Pfarrer Pretsch (329).
22) Egetemaier über Elsers Art des Gesprächs (57f).
kleine Hobelbank von Georg Elser für seinen Bruder Leonhard (Königsbronn)
23) Gestapo gegen Attentats-Gerüchte usw. (58ff).
24) Gespräche der Freundin Elsa über Elser (61ff).
25) möglicher 2. Sohn Elsers, von Elsa (61, 64).
26) Elsers Pfiffigkeit, nach gefundener Düsseldorfer Gestapoakte (69ff).
27) Radiohören mit Schurr in Schnaitheim, Heckenstr. 9 (71).
28) Elsers Heimat lag am Bodensee (71).
29) Schweizer Verdacht über Hitlers Rüstung am Bodensee ab März 1936, Schweizer Generalstabschef Labhart kontaktiert Prag für die Abwehr (72).
30) Der Prager ?apek heller als die Deutschen (72).
31) Elser kommt der Hoßbach-Niederschrift ein Jahr zuvor (73).
32) Hitler hat Respekt vor Elser (73).
33) Kripokommissare verfolgen eine ideologische, keine kriminalistische Strategie (73).
34) Vergleichbarer Widerstand Augsburger Arbeiter, ähnlich in Baden (75ff).
35) Elser als Sozialist (76ff).
36) vergleichbar mit Pfarrer Kadelbach von Königsbronn (77).
37) Hintermänner werden nicht mehr im Verhör angesprochen, Niederlage der Polizei (80).
38) Arthur Nebe, Kripochef, Respekt vor ihm auf Halbmast gesenkt (81).
39) Hitler 1932 in Reutlingen, misslungener Attentatsversuch bei Metzingen (82).
40) Freikorpsführer Friedrich Wilhelm Heinz als Alternative zu der tatenlosen Militäropposition (83, 338).
41) Elser prüft den Konstanzer Grenzübergang, nach einer entdeckten Gestapoakte in Düsseldorf, damit werden Gestapofotos genauer datierbar (84).
42) Elsers Folterverletzungen im Gesicht sind digital nachweisbar (84).
43) Elser als Befreier, Techniker, listenreicher Handwerker, nicht Heiland (85), wie die Deutschen Hitler verherrlichten.
44) Unordnung im Sprenghäuschen belegt durch die Gestapo (91).
45) Pionier-Fibel als Elsers Lernmittel (93).
46) Ermittlungen der Gestapo Stuttgart (95).
47) Elsers Kopfschmerzen rührten von Ausdünstungen des Dynamits (96).
48) Antinazistische Aufschriften in Aalen 5./6.9.1939 (101).
49) Elser kein Parteikommunist Moskauer Richtung (101).
50) Zusammenstoß Haasis mit Schnabel (Haus der Geschichte) 2000 wegen Elser, befremdliche Entwicklung dieses Hauses (110).
51) Die Legende vom Konstanzer Grenzübertritt wächst weiter, belegt vom unveröff. Tagebuch eines Soldaten (131f).
52) Wer alles vor Hitlers Rednerpult saß (144).
53) bei Elsers Erfolg: Nazis wären gelähmt gewesen, Respekt bei den Nazis vor Elser noch später (144).
54) Strasser-Linie ausgebaut (148).
55) Berliner Widerstandsgruppe begeistert von Elsers Tat (160f).
56) neue Attentats-Gerüchte, verfolgt von der Gestapo Düsseldorf (164f).
57) Nach Elsers Tat Ermordung von 21 Juden im KZ Buchenwald (165f).
58) Reaktion bei der SS im KZ Sachsenhausen (166f).
57) Fall in Graz besonders anschaulich (167f).
58) Predigt meines Vaters Erwin Haasis, Elser kurz erwähnt, verarbeitet ähnlich wie Himmler und Völkischer Beobachter (171).
59) Predigt meines Vaters zum Heldengedanktag 1938, Militärtheologie (171).
60) Verherrlichung Hitlers durch Münchner Kardinal Faulhaber (171f).
61) Karl Leisner, Priester für Elser, ins KZ (173).
62) Willi Münzenberg, kommun. Publizist (173f).
63) Schweizer Abwehrmann Pünter unter Druck der Schweizer Militärzensur, unkontrollierbar der libertäre Schaffhauser Kommunist Bringolf (174f).
64) fingierte NS-Widerstandsgruppe in Venlo, darunter Prof. Crinis aus Graz, später führend bei den Euthanasie-Morden (179) und bei Elsers Abspritzung Pervitin.
65) Bei Venlo macht mit auch Heydrichs Handlanger fürs Killen im Ausland, Alfred Naujoks, Mord an Strasser-Gefolgsmann, dem Stuttgarter Rundfunktechniker Rudolf Formis (179).
66) Folterspuren in Elsers linker Gesichtshälfte, aus Fotos. Folter bisher gerne vergessen. Spuren kommen nach Scannen heraus (186).
67) Sieben Gestapoleute in Heidenheim, ihre Täterbiografien. Rauschenberg mit sentimentaler Erinnerung an die Elsers (190ff).
68) Überführung der Elsers nach Berlin im Sonderwagen des Nachtzugs (200).
69) Örtlichkeit von Elsers Verhören identifiziert, Zimmer 337 im RSHA bei KK Schmidt: Gestapoakte Düsseldorf (201).
70) acht Stunden Verhör von Elsa bei Hitler (208f).
71) Elsa auch von Himmler und Bormann verhört (209).
72) Gaumenplatte in Elsers Oberkiefer (214).
73) Ausweisung Strassers aus der Schweiz, die Auslieferung an die Nazis verhinderte der Schweizer Abwehroffizier Hausmann durch Befehlsverweigerung (246).
74) NS-Rundfunkmeldung Stuttgart 22. Nov. 1939, Mitschrift der Schweizer Abwehr (215f).
75) Elser in einem oberen Stockwerk des RSHA inhaftiert (219).
Elsers Arbeitsplatz als Uhrenschreiner in Konstanz
76) Verhör der Sekretärin, die Elsers Verhör protokollierte (220).
77) Zwölf Jahre Verschleppung der Edition von Elsers Verhör, 1958 entdeckt, erst 1970 publiziert (221).
78) Der 15jährige Dohnányi fand Frühjahr 1945 zufällig Elsers Verhörmaterial im bombardierten RSHA, die Mutter erzwang die Vernichtung (221).
79) Opfer, die auf Verdacht verhaftet wurden, viele Namen entdeckt (254ff).
80) Geheimdienstmärchen aus Prag, vorgetäuscht aus dem Innenministerium, angeblich tschechische Attentätergruppe (259ff).
81) ganz neues Kapitel 19 „Propaganda als Ersatz für Kriminalistik“ (261ff).
82) Elser bekam die Droge Pervitin (277ff), Leistungssteigerung im Krieg.
83) Psychiater, die Elser gespritzt haben könnten (277).
84) Zeuge Letsche (Jena) über Elsers Aufenthalt im RSHA oben (280ff).
85) Elser-Artikel im „Schwarzen Korps“ erstmals genau gelesen (284ff).
86) Memoiren des Lagerhenkers Sarkowski über Elser gefunden in den Stasi-Aken (287f).
87) Himmler bei Elser im KZ, Wahrscheinlichkeit erhärtet (291).
88) Neuer Bericht von Elsers letztem Wachmann Lechner über Dachau (298f).
89) Elsers letztes Lied auf der Zither in Dachau (300).
90) Lechner lobte 1965 (!!) auf einmal Elser als Kommunisten (303ff).
91) Eigenhändiger Bericht von Elser über sein Attentat, von Lechner nach dem Krieg vernichtet (318).
92) Elsers Mörder Bongartz fand sein Grab in Heilbronn, es wurde nach der 1. Auflage meiner Biografie von der Stadtverwaltung aufgehoben. (318). Wo bleibt die sonst so ideologisch verteidigte Totenruhe?
93) Kap. 23 über Elsers Ablehnung wurde neu geschrieben (319ff).
94) Niemöllers Sohn übertrifft den Vater noch an Bosheit gegen Elser (321f).
95) Erste gute Erforschung Elsers durch den Heidenheimer Erwin Roth + Augsteins Desinteresse (326f).
96) Hintergründe über Zahls Theaterstück (330ff).
97) Hintergründe der Elser-Bodenplatte in München (333).
98) Elser Licht-Denkmal in München (334).
99) Drei große Nachrichten-Magazine blockieren Elser (335).
100) Das Haus der Geschichte in Stuttgart krönt diese Linie (335).
101) Lothar Fritze, Chemnitz, führt den rabiatesten Angriff auf Elser, ermöglicht durch eine Enkelin von Goerdeler (geerbte, alte Animositäten? 335f).
102) Kap.24 ganz neu über Elsers Persönlichkeit (337ff), die es bisher als Thema nicht gab.
(september 2009)
Elsers Unterschrift unter den Personalbogen bei der Gestapo München, 15. November 1939, nach langer Folterung.