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Elser, Nachträge zur Biographie

Nachtrag Nr. 17

ALBRECHT BÖHME, KRIPOCHEF VON MÜNCHEN, AUGENZEUGE VON ELSERS FOLTERUNG

In meiner Elser-Biographie taucht der damalige Münchner Kripochef Böhme auf als Augenzeuge von Elsers Folterung durch Himmler, München November 1939 (S. 71-72). Einer der wenigen Juristen in München, die nicht durchgebräunt waren. Ehre seinem Andenken, wir haben nicht viele von dieser Gradlinigkeit.

Als nach dem Krieg das Bundeskriminalamt (BKA) aufgebaut wurde, stand Böhme als erfahrener Kriminalist (einst unter Arthur Nebe) kritisch zu den Plänen, neben den hochkriminellen alten SD-Leuten und Gestapo-Knechten aus Heydrichs seligen Zeiten auch noch die Struktur des alten Reichskriminalamts zu übernehmen.

1950 war Böhme im Bayerischen Staatsministerium des Inneren beschäftigt und äußerte sich ablehnend zu den Ideen für den BKA-Aufbau, die ihn sehr an das alte Reichskriminalamt (unter Nebe) erinnerten, einem Produkt von Heydrichs Wahnwelt. (vgl. Dieter Schenk: Auf dem rechten Auge blind. Die braunen Wurzeln des BKA. Köln 2001, S. 41)

Es ist jammerschade, dass wir von diesem seltenen Münchner so wenig wissen.
Wer weiß mehr? Antworten bitte an mich.


 

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