Elser, Nachträge zur Biographie
Nachtrag Nr. 22
BERLIN: Widerstandsaktionen 9./10. November 1939, nach Elsers Anschlag
„11.) Am 10. 11. [1939] gegen 7 Uhr 30 wurden im Umkleideraum der Kellner im „Prälaten“ am Alexanderplatz Zettel folgenden Inhalts gefunden:
„Hoher Orden, goldene Tressen,
hohle Köpfe, große Fressen usw.“
Die Rückseite trug den Text:
„Bei der Fahne schwarz-weiß-rot
aßen wir belegtes Brot,
bei der Fahne schwarz-rot-gold
kam die Butter angerollt,
bei der Hakenkreuzfahne, der stolzen,
essen wir kahle Bolzen.“
12.) Am gleichen Tage wurde um 16 Uhr in dem Flur des Hauses Lausitzer Str. 18, an der Haustür auf der Erde liegend, eine gummierte Klebemarke in der Größe der früheren Klebemarken „Deutschland erwache!“ gefunden.
Auf der Marke stand:
„Christen denkt an die Bergpredigt:
Krieg dem Kriege!“
13.) In der Nacht vom 10. Zum 11. 11. [1939] wurden im Bezirk des 6. Polizeireviers in der Waldstr. 54/59 insgesamt 6 abgebrochene Hakenkreuzfahnen gefunden.“
(Berlin, Bundesarchiv, Best. 56, Abt. IV A 1, Bl.14. Eine Kopie, so wurde unten vermerkt, ging an Amt IV, Sonderkommission „Attentat München“, z. Hd. von K. K. [Kriminalkommissar] Legath.)