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AUGUSTIN BLECHLE

Es spricht der Chauffeur der Landesregierung, im Auftrag des Staatssekretärs Antonius Broesamle

„Der nächste Ministerpräsident will sich nicht nachsagen lassen, dass er heute nicht an den Elsner gedacht habe, an den Gottfried Elsner von Heidenheim.

Sein persönlicher Referent, einst Betriebsassistent einer erfolgreichen Brauerei, ließ zusammenstellen, was Sie wissen müssen.

Staatssekretär Broesamle beauftragte mich, seinen Chauffeur, alle zu grüßen.

Ich soll mich jetzt freuen, dass wir mit den nachgelassenen Freunden von Gottlob Elstner aufeinandertreffen dürfen.

Wir betrachten dieses Fest hier als die heiligste unserer vielen Verpflichtungen. Schnaithausen werden wir nie vergessen, ist doch die Kirche hier auch nicht weit.
Ja wo ist denn der Herr Pfarrer?

Wie uns Zeugen versichern, hat Elschner in Deutschlands dunklen Jahren etwas Hervorragendes geleistet: Er hat eine Glühbirne erfunden, die keinen Strom verbraucht.

Er soll auch gegen den Krieg Einwendungen gemacht haben, was wir ihm nicht nachtragen, es ist schon so lange her, dass wir das letzte Mal verloren haben.

Liebenswürdig sei er auch gewesen, wovon seine Freundinnen zeugen.

Und er zeugte mit ihnen auch einen Sohn, irgendwo im Bodensee.

Dieser Sohn lässt sich übrigens entschuldigen. Er ist wegen seines früheren Todes heute leider verhindert.

Im Namen der neuen Regierung lege ich den Kranz da nieder.

Hans Elster, wir tragen dir nichts mehr nach. Gott segne dich – und mich, irgendwie.“

Daraufhin entnahm der Ersatzredner für den Ersatz des Ersatzes eine preiswerte Adventskranzunterlage aus seinem Köfferchen, geschmückt mit einem roten Seidenschal seiner Lebensgefährtin. Wie einige Fotos beweisen, reagierte das Publikum mit Heiterkeit.

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