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CHRISTIANE HEGEL (1773-1832)
DIE GROSSE VERGESSENE SCHWESTER DES PHILOSOPHEN

Das Faksimile aus dem Totenregister der Stadt Calw, mir am 7. Juni 1988 vom Evang. Dekantamt und 1. Pfarramt zugeschickt.

Über den Einträgen finden sich von heutiger Hand eingetragen die Bezeichungen der jeweiligen Spalten.

Name der Verstorbenen: Jungfer Christiane Hegel geb. in Stuttgart 7. Apr. 1773
Zu Stand und Religion: kein Eintrag
Eltern: H. Georg Ludwig Hegel, Expedit. Rath in Stuttgart; Marie Magdalene Luise geb. Fromm.
Ehegatten: kein Eintrag.
Alter: 58 Jahre 9 Monate 26 Tage
Krankheit oder Todesart: war geisteskrank und seit einiger Zeit in Teinach; wurde am 2 Febr: Abends 4-5 Uhr todt aus der Nagold gezogen, zwischen der Sägmühle u. Kentheim, u. hieher gebracht; hat sich höchstwahrsch. In einem Anfall von Schwermuth in den Fluss [gestürzt].
Ort und Zeit der Beerdigung: Hier, 4 Febr: Abends 4, in der Stille.

Stadtarchivar Staudenmeyer schrieb mir am 8. Juni 1988:
Zuerst werden von ihm die Angaben des Pfarramts genauso wiedergegeben. Dann heißt es: „Die Leichenschauregister beginnen erst 1846, die wöchentlichen Nachrichten enthalten auch nichts über den Tod der Christiane Hegel.“

Im Stuttgarter Hegel-Haus macht Christiane, wenn ich mich richtig entsinne, kaum einen flüchtigen Punkt aus. Ihre Spuren sind gründlich gesäubert. Ihr Nachlass, bis in die 1950er Jahre im Besitz der Familie Hegel, ist inzwischen verschwunden. Wohin? In den Müller? Kaum. Verkauft an einen Sammler in den USA oder in Japan? Alles möglich. Christiane war eine Person der württembergischen Geschichte, mit der man sich nicht sehen lassen konnte.


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