haasis:wortgeburten

Lob der Weisheit Nr. 2

BÖRSENSPEKULATEN IN DEN KNAST
INSIDERGESCHÄFTE SIND KRIMINELL

Auszug aus einem Interview mit Wolfgang Hartmann, einst Risikovorstand der Commerzbank, über die massenhaften illegalen Geschäfte in der Börsenkrise

Auszug von Hellmut G. Haasis (aus der Süddeutschen Zeitung, Nr. 192 vom 22. August 2011)

Hans Ticha: zu Capek: Krieg mit den Molchen

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„SZ: Herr Hartmann, an den Börsen herrscht derzeit (Ende August 2011) Panik, wie erklären Sie sich das?

Hartmann: Das eigentliche Problem an den internationalen Börsen sind die Insidergeschäfte. Es gibt da ein Netzwerk aus starken Marktpartnern, die gezielt Gerüchte streuen, um damit Geld zu verdienen.

SZ: In der vergangenen Woche kursierte das Gerücht, der französischen Bank Socété Générale drohe die Pleite.

Hartmann: Das war ein klassisches Beispiel. Diese Falschmeldung wurde gezielt im Markt gestreut, bis es in die Medien kam. Die Aktien der Bank sind dann (um) 20 Prozent gefallen, und mit einem Leerverkauf kann man da sehr viel Geld verdienen.

SZ: Wie häufig passiert so etwas?

Hartmann: Im Prinzip lebt der ganze Markt nu von Insidergeschäften, die Profis werden über die Analysten vor Quartalsberichten eines Unternehmens informiert, wie die Lage ist. Sie erhalten nicht die genauen Zahlen, aber sie erhalten ein gutes Bild davon, wie es läuft. Und mit dieser Information kann man Geld verdienen. Die Privatanleger sind da immer die Dummen, weil sie es zuletzt erfahren.

SZ: Das ist illegal.

Hartmann: Ja, eigentlich ist es egal, aber man lässt es zu.

SZ: Wie kann man das unterbinden?

Hartmann: Indem man die handelnden Personen ins Gefängnis steckt, schließlich spielen sie mit dem Wohlstand von Milliarden Menschen, aber es ist sehr schwer, so etwas zu beweisen.

SZ: Haben Spekulanten die Euro-Krise verschärft, oder sind die Banken und Versicherungen schuld? Zuletzt stiegen ja die Zinsen für Italien und Spanien so stark, dass sogar die Europäische Zentralbank eingegriffen hat.

Hartmann: Natürlich gibt es auch Banken und Versicherungen, die italienische Staatsanleihen verkauft haben, und zwar genau aus dem Grund, weil die Anleihekurse fallen. Manche müssen auch verkaufen, weil die Risikosteuerungssysteme Alarm schlagen. Die meisten Banken sind also selbst Getriebene in diesem Markt.

SZ: Also verstärken auch Banken den Druck auf die Euro-Länder?

Hartmann: Marginal, denn es sind Hedgefonds und manche Staatsfonds, die das Vermögen der europäischen Bürger vernichten, etwa wenn sie durch Leerverkäufe die Kurse drücken.

SZ: Haben diese Fonds überhaupt das notwendige Kapital, um diesen Billionenmarkt der Euro-Anleihen zu beeinflussen?

Hartmann: Wenn man ein Wertpapier leerverkauft, es also auf dem Markt anbietet, ohne es zu besitzen, gibt das eine Initialzündung. Eine erste Verkaufswelle setzt ein. Dann werden Gerüchte gestreut, etwa dass eine Abstufung durch die Ratingagenturen bevorstünde. So werden Erdbeben ausgelöst.“

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Kommentar Hellmut G. Haasis:

Wenn ich früher als linker Jakobinerforscher mit so starkem Tobak GEGEN DIE FREIEN BÖRSIANER aufgetreten wäre, hätte ich Berufsverbot bekommen. Aber dalli dalli und auf Lebenszeit. Unter Beifall aller STAATSTRAGENDEN KRÄFTE, die auf der FDGO (was is’n dös?) herumtrampeln.

Wäre mir darauf eine öffentliche Aktion mit Schwung und Massenanhang gelungen – bestand nie eine Gefahr - wären die Observationsposten von Kripo und Verfassungsschutz um meine Wohnung gestrichen. Und es hätte einen Verleumdungsprozess gegeben, die Presse immer auf der Seite der Diebe.

Ähnliches haben wir erlebt, schon bei kleineren Problemen.

Heute ist der Boden des Rechts von den Börsenspekulanten und Bänkern schon so weit untergraben, dass von den Politikern niemand mehr reagiert. Die Rechtsbasis ist überall ausgehöhlt. Die Sozialdemokraten und Grünen SCHNARCHEN. – Sie sind bodenlos harmlose Gruppen geworden, weit nach rechts abgerutscht, deshalb werden sie so frischfröhlich gewählt – und gefallen jetzt endlich ihren alten schwarz-autoritären Gegnern.

Und morgen?
Vielleicht fordern die NOTLEIDENDEN BÄNKER noch mehr Zuschüsse, gerade für ihre ILLEGALEN GESCHÄFTE.

Und Merkel + Schäuble werden in die Bundeskasse greifen, tief – das Parlament nickt. Schlummernde Köpfe nicken immer.

Der baden-württembergische Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (dem Wahlkreis Reutlingen aufgezwungen) ist so unterbelichtet, dass er so schnell wie möglich dem Chor der RECHTS- und VERFASSUNGSBRÜCHIGEN beitreten wird.

Geschehen wird ansonsten nichts. Hat nicht der „große“ Sozialdemokrat Gerhard Schröder die obskuren LEERVERKÄUFE erst richtig hoffähig gemacht?

Es gibt KEINE DUMMHEIT, KEINE GANGSTEREI, die Schröder nicht eingeführt hätte.

Ich gratuliere der Sozialdemokratie zu diesem EIGENTOR. Sie lässt keine Chance zur Blamage und zum Verrat ihres letzten bisschen solidarischen Erbes aus.

Wir leben in unruhigen Zeiten. Und die führen notwendig zu UNRUHEN, zu AUFRUHR, zur REBELLION.

TOTTENHAM kann auch woanders ausbrechen.

Der Boulevard-Leser vom Hüpferkonzern fragt verwirrt: Macht der Fußballverein von Tottenham jetzt auch an der Börse mit?

Der Aufruhr ist vergessen, man hat ihn nie verstanden, seit August 2011 sind schon schon wieder Jahrzehnte vergangen. An Geschichte haben wir kein Interesse. Macht Kopfweh, bringt keinen Umsatz.

Wie sollten wir auch was geschichtlich Wichtiges noch wissen, bei den bald total GLEICHGESCHALTETE MEDIEN? Adolf lässt grüßen, Ulbricht und Honecker hintendrein. Endlich haben auch wir die zu uns passenden MEDIEN DES REGIMES.

Im Dezember 2008 war es schon in Athen losgegangen, der grell beleuchtete Aufstand griechischer Jugendlicher. Unsere Journalisten bekamen Schaum vor den Mund, vor lauter Hassgekeife. Der Absturz unserer Medien zu Knechten von Kapital und Parteien, Polizei und Banken ist schon lang im Gange.

 

FRANZÖSISCHE REVOLUTION UND DIE JAKOBINER:
ohne Börse

In der Großen Französischen Idee, von deren Errungenschaften wir noch heute leben, auch wenn unsere Journalisten davon vor allem ERFUNDENE GREUELGESCHICHTEN erzählen – ja in dieser heroischen Epoche von Freiheitsideen haben die Jakobiner die BÖRSE einfach VERBOTEN.

Wer sich darum nicht kümmerte und, wie alle Spekulanten, Diebe und Räuber sich weiterhin bloß um seinen Reibach kümmerte, fand sich irgendwann im Knast wieder. Und wenn es reichte und er absolut zu weit gegangen war und als gemeingefährlich galt, ging’s ab auf die Guillotine.

Das half. Die PREISSPEKULATION AUF LEBENSMITTEL wurde entscheidend niedergehalten. Das demokratisch-revolutionäre Frankreich hielt in den schlimmsten Krisenjahren 1793-94 stand, während an allen Grenzen mehrere Invasionsarmeen lauerten.

Was haben die Börsianer geflucht. Die konservativ-reaktionären Historiker und Medienleute fluchen bis heute.

Tut nichts.

Wenn Verzweiflungsideen irgendwelcher Art nicht gefördert werden sollen, müsste die Börse TIEFGEHEND KONTROLLIERT WERDEN –

aber nicht von ihresgleichen,
nicht von einer schleimigen-korrupten Regierung.

Dazu brauchen wir endlich wieder MEDIEN DER AUFKLÄRUNG.

Was ist das?

Hellmut G. Haasis
Oktober 2011

 

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