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UNDERGROUND 23

PARTISANENKÄMPFE MITTEN IN KÖLN 1944

Geheime Staatspolizei an das Reichssicherheitshauptamt Berlin, 20. Dezember 1944

„Betr.: Widerstandsbewegungen

Die Staatspolizeistelle Köln führte die Bekämpfung der Terroristengefahr im Stadtbericht weiterhin energisch durch. [.....]

Am 8. 12. 44 wurde gegen eine in einem anderen Stadtviertel ihr Unwesen treibende Gruppe eingeschritten. Festgenommen wurden 10 Franzosen, darunter 2 Frauen und eine Reichsangehörige. Zwei Franzosen wurden auf der Flucht erschossen. Nach dem bisherigen Ermittlungsergebnis handelt es sich vermutlich um eine kommunistische Gruppe.

Am 10. 12. 44 wurde durch die Aussage eines Bandenangehörigen bekannt, daß in einer Straße am Großen Griechenmarkt Mitglieder einer Bande Unterschlupf gefunden hätten.

Bei dem Eindringen in die Kellerräume stießen die Beamten auf Widerstand. Ein aus hiesigen Beamten gebildeter Stoßtrupp ging daraufhin mit Maschinenpistolen und Handgranaten gegen die Banditen vor.

Diese verteidigten sich ebenfalls mit Maschinenpistolen und Handgranaten.

Da in dem äußerst unübersichtlichen Kellergelände ein weiteres Eindringen des Stoßtrupps nicht möglich war, wurde ein Sprengkommando der Feuerschutzpolizei hinzugezogen, das zahlreiche Sprengungen vornahm, um an die Bande heranzukommen. Die Aktion begann um 14.00 Uhr und war nachts um 2.15 Uhr beendet.

Bei der Aktion wurde ein längst gesuchter Bandenführer erschossen, ein Bandenangehöriger und eine Frau wurden tot aufgefunden und eine weitere Frau wurde festgenommen.

Nach ihren Angaben hielten sich 8 Bandenmitglieder in dem Kellergelände auf. Die restlichen 4 Banditen sind durch die Sprengungen verschüttet und inzwischen tot ausgegraben worden. [.....]

Damit sind bisher, die Aktion in Köln-Ehrenfeld ausgenommen, etwa 200 Bandenmitglieder im Stadtbereich Köln festgenommen und unschädlich gemacht worden. [.....]“

(Detlev Peukert: Die Edelweißpiraten. Protestbewegungen jugendlicher Arbeiter im Dritten Reich. Eine Dokumentation. Köln, Bund, 1980, S. 114/115)

 

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